Artikel über Sexualität und Herz
Warum Frauen im Liebesleben von den Männern oft nicht bekommen, was sie sich wünschenBei unseren Seminaren und Beratungsgesprächen hören wir von vielen Frauen, dass Sie unglücklich darüber sind, weil sie nicht die Intimität, Zuwendung und die Art von Sex von den Männern bekommen, die sie sich wünschen. In der Regel geben sie den Männern die Schuld daran. Wir erleben aber auch, das Frauen das aufrichtige Bemühen der Männer sie zu erfreuen nicht wertschätzen und sie durch ihr Verhalten frustrieren. Kürzlich haben wir einen interessanten Blog der amerikanischen Tantra-Lehrerin Tanja Diamond gelesen, in dem sie die Frauen selbst in die Verantwortung nimmt, das zu erhalten, ... |
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Bewusstes Lieben: Ein Paradigmenwechsel bei Intimität und SexualitätIn den letzten 50 bis 60 Jahren gab es im Umgang mit Intimität und Sexualität mehrere Paradigmenwechsel (Wechsel der Lebenseinstellung). Die prüden 50er Jahre waren geprägt von einem Klima der sexuellen Unterdrückung, von Vorurteilen und Unwissenheit. Sexualität war ein Un- und Fremdwort. Sehr schön dargestellt wird dies zur Zeit in der sehenswerten Fernsehserie „Masters of Sex“, die den Lebensweg der Sexualforscher Masters und Johnson zum Thema hat. Dank der Pille und der rebellischen Jugend startete in den 60er Jahren in Nordamerika und Europa die „sexuelle Revolution“. Freie Liebe war in aller Munde ... |
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Spirituelle Sexualität

Die energetische Entwicklung der Erde führt zu höheren Schwingungsqualitäten, die eine direkte Auswirkung auf jedwede Energieform haben. Insbesondere auch auf die stärkste Energie des Menschen - die Sexualenergie.
Spirituelle Praktiken, die die Sexualkraft als Weg zur Bewusstseinserweiterung verwenden, werden immer populärer. Tantriker wollen mit sexuellen Ritualen die kosmische Kraft erwecken und einen bewussteren Kontakt zur eigenen Göttlichkeit herstellen. Die taoistische Sexuallehre stellt die Sexualkraft in den Dienst der geistigen Entwicklung und der Transformierung in spirituelle Energie. Naturreligionen feiern die "heilige Hochzeit" und ehren damit Himmelsgott und Erdgöttin. Allen gemeinsam ist, dass sie die Sexualität nicht unterdrücken sondern kultivieren.
Taoismus und die Kunst der Ejakulationskontrolle

Die meisten Männer (und auch die Mehrzahl der Frauen) im Westen gehen davon aus, dass der Samenerguss unvermeidlich den Höhepunkt der männlichen Erregung darstellt, der Geschlechtsverkehr also natürlicherweise in einem Orgasmus mit Ejakulation mündet. Das bedeutet in der Regel auch, dass das Liebesspiel mit dem Samenerguss des Mannes endet. Orgasmus und Ejakulation scheinen beim Mann also immer zusammen zu gehören.
Die Taoisten in China entdeckten jedoch schon vor über zweitausend Jahren, dass dies keine unumstößlichen Tatsachen sind. Sie beschäftigten sich intensiv mit der sexuellen Energie und fanden heraus, dass Orgasmus und Ejakulation nicht dasselbe sondern zwei voneinander unabhängige Prozesse sind - dass Männer sogar multiple Orgasmen haben können, ohne zu ejakulieren.
Karezza: Nullrunden-Sex für die Verbindung der Herzenergien

In vielen asiatischen Traditionen und Philosophien, die die Sexualität in den spirituellen Weg einbinden, findet man Methoden, bei denen der Austausch von männlicher und weiblicher sexueller Energie genutzt wird, um die Herzenergie fließen zu lassen und höhere Bewusstseinsebenen zu erlangen: z.B. das Maithuna-Ritual im Tantra oder der "Tal-Orgasmus" im Taoismus.
Allen gemeinsam ist, dass das Ziel der geschlechtlichen Vereinigung nicht der Orgasmus ist, sondern die sexuelle Energie auszutauschen, bewusst wahrzunehmen und in eine geistige Ekstase zu transformieren. Wir waren sehr überrascht, als wir bei unseren Recherchen auf eine Methode stießen, die diese Prinzipien bereits Mitte des 19. Jahrhunderts im Westen angewendet hat: Karezza (italienisch für "Liebkosung").
OMing - Orgasmische Meditation

Deutsche und amerikanische Medien berichten in letzter Zeit
vermehrt über eine neue Meditationstechnik namens "OMing", die von der
Gründerin der "OneTaste"-Zentren (San Franzisko und New York) und der
Slow Sex-Bewegung, Nicole Daedone, entwickelt wurde. OMing steht für
"Orgasmische Meditation" und verspricht Frauen einen bis dahin
einzigartiges Höhepunkt-Erlebnis in nur 15 Minuten.
Der
Umgang mit Sexualität und Erotik ist in den vergangenen zwei bis drei
Jahrzehnten in der westlichen Welt zwar wesentlich offener und freier
geworden - hinsichtlich des Geschlechtsverkehrs hat sich allerdings
nicht viel verändert. Es ist in vielen Fällen ein hastiger
zielorientierter Akt mit dem Bestreben, es rasch hinter sich zu bringen
und schnell zum Orgasmus zu kommen (vor allem beim Mann). Nach nur
wenigen Minuten ist die spannendste Begegnung zwischen zwei Menschen
schon wieder vorbei.
Die Dreierregel: Women first

Eine Grundvoraussetzung für die Verbindung von Sexualität und
Herz in Ihrem Liebesleben ist das Eingehen auf die Bedürfnisse und
Wünsche des Partners. Das gilt in besonderem Maße auch für die sexuelle
Befriedigung von Mann und Frau, weil beide unterschiedliche
Erregungskurven haben.
Die amerikanische
Sexualtherapeutin Jude Cotter beschreibt dies so: "Die sexuelle Erregung
des Mannes gleicht einer Glühbirne: Wenn Sie sie anschalten wechselt
sie beinahe sofort von kalt auf heiß. Schalten Sie sie wieder aus und
sie kühlt sofort ab. Aber Frauen reagieren mehr wie ein Bügeleisen: Sie
schalten es an, dann warten Sie ... und warten ... und warten, bis es
aufgeheizt ist. Und nachdem Sie es wieder abgeschaltet haben, warten Sie
... und warten ... und warten, bis es wieder abgekühlt ist."
Der Weg ist das Ziel - Lösen Sie sich von der Orgasmusfixierung

Es gibt eine weitverbreitete aber dennoch irrige Annahme, die Paare daran hindert, ihr Liebesleben wirklich rundum zu genießen: der Geschlechtsverkehr sei dafür da, einen Orgasmus herbei zu führen - er diene also lediglich als Weg zum Höhepunkt.
Klar sind Höhepunkte beim Sex klasse, vor allem, wenn beide einen erreichen. Aber wer dies als das einzige Bestreben des Liebeslebens sieht, reduziert die Großartigkeit des intimen Beisammenseins auf eine rein körperliche Funktion und schafft noch dazu eine Menge an Erwartungen, Sorgen und Leistungsdruck: Was ist, wenn "er" heute nicht steht oder wenn ich zu früh komme? Wenn ich heute nicht zum Höhepunkt komme, soll ich ihn dann vortäuschen, um meinen Mann nicht zu verletzen? Bin ich zu schnell oder zu langsam? Berühre ich ihn oder sie richtig, damit er oder sie zum Orgasmus kommen kann?
Versuchs mal mit ... Langsamkeit!

Die Sexualität ist eine starke Energie mit einem hohen Erregungslevel,
die meist auch nach einem kraftvollen Ausdruck verlangt ... und es ist
gut und richtig, genau dies in einer Partnerschaft auszuleben. Aber
jeden Tag ein zerwühltes und halb zerlegtes Bett wird auf die Dauer auch
zur Routine und sogar langweilig. Von den physikalischen
Energiegesetzen wissen wir: Spannung entsteht immer zwischen zwei Polen.
Damit
Ihr Sexleben (und damit auch Ihre Partnerschaft) spannend bleibt,
sollten sie bewusst Gegensätze ausleben: Gehen Sie an einem Tag bewusst
in Ihre Power, in den kraftvollen Ausdruck, in Ihre Leidenschaft und an
einem anderen Tag bewusst in die Langsamkeit, in die Achtsamkeit, in den
sanften Ausdruck – dann wird es zum „Himmlischen Sex“.
Copyright der Bilder:
Heilung durch das Becken: vgorbash / fotolia.de
Dessous mit Rose: Andrea Kusajda / pixelio.de
Yin-Yang-Feld: © Elke Salzer / pixelio.de
Yin-Yang: Carina Döring / pixelio.de
Gummibärchen: Tom Kleiner / pixelio.de
OMing: Onetaste
Paar: Dieter Schütz / pixelio.de
Paar im Mond: Jens Bredehorn / pixelio.de
alle anderen: © Ralf Lieder (eine Verwendung dieser Bilder außerhalb dieser Seite ist nicht erlaubt)